Vortrag & Diskussion
Philosophisches Café | Thema: „Das Frauenbild in der Philosophie“ mit Maria Pfennich
Philosophie wird nicht weiblich durch ein Attribut, sie ist weiblich von Ursprung an, ihrem Namen Philo-Sophia gemäß, der Liebe zur Weisheit
Nennen Sie möglichst schnell, ohne viel nachzudenken, fünf bekannte Philosophen oder Philosophinnen, wer fällt Ihnen ein? Aristoteles, Platon, Kant, Hegel, Nietzsche? Männer dominieren die Geschichte der Philosophie
Die Geschichte der großen Denker ist in weiten Teilen eine Geschichte frauenfeindlicher Vorurteile.
Was besonders häufig auftaucht, ist die Gleichsetzung von Mann = Geist und Frau = Natur bzw. Sinnlichkeit. Die Überlegenheit des Mannes folgt wie von selbst aus der höheren Stellung des Geistes. Als Begründung dienen immer nur biologische Gegebenheiten wie die schwächere körperliche Konstitution der Frau oder ihre Gebärfähigkeit
Es ist nicht so, dass das Weibliche nicht vorkommt. Es spricht immer ein männliches Subjekt, das sich als neutral/allgemein versteht, seine eigene Zentralität. Die weiblichen Gestalten haben eine Bedeutung im Sinne einer Bezugsperson. Frauen sollen sich rein formal und traditionell durch die grammatikalisch männliche Form mitgemeint fühlen.
Simone de Beauvoir veröffentlichte 1949 ihre Untersuchung „Das andere Geschlecht“. Darin ruft sie die Frauen auf, sich nicht mehr mit ihrem Status als Andere, als Ergänzung des Mannes zufriedenzugeben, sondern ihre Gleichstellung in der Gesellschaft zu beanspruchen.
Die Fragen bleiben: Sind wir heute wirklich weitergekommen? Es sind aktuell zahllose Frauen in der Philosophie tätig. Können sie nun endlich umstandslos Teil des philosophischen Kanons werden? Ist die Klassifikationseinheit „Geschlecht“ eine kulturelle Konstruktion, die dekonstruiert, konterkariert und demontiert werden muss, wie es Judith Butler fordert?
Wann: 21.03.24 19:00
Eintritt: Eintritt frei
Veranstalter: FreiRaumWels