Harri Stojka ist ja in Wien eine stadtbekannre Erscheinung, und so entsteht aus zufäilligen Begegnungen, alltäglichen Situationen, vor allem aber aus seiner berufichen Tatigkeit, eine vielfälltige Sammlung von Geschichten, die zum Brüllen sind, aber auch zum Nachdenken

anregen - trocken, in authentischem Dialekt, durch den Harri Stojkas wirkliche Stimme durchscheint, lapidar, lakonisch, oft dramatisch.

Kein Wort zu viel, immer wieder am Rande des Witzes vorbeischrammend, aber eben echtes Leben und nicht zuletzt ein biografischer Bilderbogen.

Was den Musiker Harri Stojka auszeichnet - die stets angemessene Phrase, das untrügliche Stilgefühl - trifft auch hier zu. So fügt er sich an hier schlüssig und dennoch ganz originell und eigenständig in eine lange Tradition Wiener Dialektliteratur ein.

Harri Stojka legt an diesem Abend eine erste Auswahl aus seinem dichterischen Schaffen vor - Dialektgedichte, im wienerischen Idiom gehalten, mit seiner augenfälligen Sinnlichkeit und ganzen Klangfülle, die auf den ersten Blick auch in thematischer Hinsicht typisch wienerisch einherkommen - und die so auch in keiner anderen Form möglich wären -, die zugleich aber von universeller Geltung sind, geht es doch, in oftmals skurril zugespitzter und hintergründiger, stets in höchst humorvoller, zugleich melancholisch durchdrungener Form und Darstellung um Themen wie den Außenseiter, den ewigen Verlierer,den Irrtum oder natürlich den Tod.